Schacht und Hütte

 

Beobachter-Bibliothek
Schacht und Hütte

Karl-May-Geburtsstadt und Erzgebirge

 
Onlinemagazin
 
 
 
 
Bisher erschienen:
 

Beobachter-Bibliothek ›Schacht und Hütte‹ Nr. 1 / Juli 2019 (pdf, 9 MB – kostenfrei)

Beobachter-Bibliothek ›Schacht und Hütte‹ Nr. 2 / Februar 2020 (pdf, 8 MB – kostenfrei)

Mit Beiträgen von Wolfgang Hallmann, Ralf Harder, Harald Mischnick und Hasso Segschneider.
 
 
Karl May – Begründer von ›Schacht und Hütte‹
 
 
Karl May als Redakteur
 
 
Karl May übernahm am 8. März 1875 die Redaktion des ›Beobachter an der Elbe‹, nachdem sich sein Vorgänger Otto Freitag mit dem Dresdner Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer überworfen hatte. Nur wenige Tage später erschien am 16. März 1875 im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel eine Annonce, in der »auf antiquarischem Wege eine Anzahl das Berg-, Hütten- und Maschinenwesen behandelnder Bücher und Zeitschriften« zu kaufen gesucht wurde. Mays Vorarbeiten für die belehrende Zeitschrift ›Schacht und Hütte‹ begannen somit gleich zu Beginn seiner Redakteurtätigkeit. Ab September 1875 erschienen bei Münchmeyer die von Karl May redaktionell betreuten Blätter ›Schacht und Hütte‹ und ›Deutsches Familienblatt‹, ein Jahr später ›Feierstunden am häuslichen Heerde‹. In ›Schacht und Hütte‹ tauchte zum ersten Mal seine Leserrubrik ›Allerlei‹ auf, die 1877/78 für das Unterhaltungsblatt ›Frohe Stunden‹ im Dresdener Verlag von Bruno Radelli erneut Verwendung fand.
     Als Karl May ›Schacht und Hütte‹ veröffentlichte, dürfte er an seine Heimat gedacht haben. Titel und Titelkopf symbolisieren die Gegebenheiten in Hohenstein-Ernstthal, was ebenso für das Erzgebirge allgemein gilt, das fast bis zur sächsischen Landeshauptstadt heranreicht.
     Die beiden Schwesterstädte Hohenstein und Ernstthal wurden noch zu Mays Lebzeiten vereinigt. Die Stadt steht zu ihrer Geschichte, Tradition spielt eine große Rolle. Im Textil- und Rennsportmuseum findet man den Webstuhl wieder, und in dem Besucherbergwerk St. Lampertus kann man sich ›Unter Tage‹ in die Vergangenheit der Bergleute begeben oder die Ausstellung im Huthaus besichtigen. Der Ortsteilname ›Hüttengrund‹ sagt uns, dass hier einst ›verhüttet‹, kostbare Erze verarbeitet wurden.

     Heute ist es fast vergessen, dass der Verlag von H. G. Münchmeyer auf dem Dresdner Jagdweg der wohl produktivste Verlag mit eigener Druckerei im Deutschen Reich war. Lediglich ›Werner Große’s Verlagsbuchhandlung in Berlin‹ konnte Schritt halten. Neben Berlin galt Dresden als Hochburg des Kolportagebuchhandels. Namen wie Adolf Wolf, Bruno Radelli und C. Ewald, später noch Rich. Herm. Dietrich und Adolf Ander kennt kaum noch jemand. Und doch waren es allesamt bekannte Dresdner Verleger, die in aller Munde waren. So mag unser Onlinemagazin auch an die alte Dresdener Verlagstradition erinnern.
 
 

 
 
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